27.04.2022 | Wissenswertes/sonstige Themen

Burnout als schleichender Prozess

Was Unternehmen tun können. Der Begriff Burnout stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Ausgebranntsein“. Und genau das beschreiben Betroffene, wenn man sie nach ihrem seelischen Zustand fragt. Sie fühlen sich ihrer Lebenskraft beraubt und sind oft kaum mehr fähig, den beruflichen und privaten Alltag zu bewältigen.

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Fachartikelserie:

Burnout betrifft in unserer hektischen und schnelllebigen Gesellschaft leider viele Menschen. Doch wichtig ist, dass wir als Unternehmen viel dafür tun können, dass die eigenen Mitarbeiter gesund bleiben.

Christoph Reiter

Burnout ist nichts, was von heute auf morgen passiert. Dahinter steckt ein schleichender Prozess. Experten haben diesen Prozess in zwölf Stadien eingeteilt. Diese reichen von der Vernachlässigung eigener Bedürfnisse und Änderungen des eigenen Verhaltens bis hin zur völligen inneren Leere und einer manifesten Depression. Gerade weil dieser Prozess schleichend verläuft, ist es wichtig, rechtzeitig auf Warnsignale zu achten. Diese können ganz vielfältig sein, hier ein Auszug davon:

  • Schlafstörungen und Müdigkeit

 

  • Fehlender Appetit

 

  • Häufige Erkältungen und Infekte

 

  • Konzentrationsstörungen

 

  • Antriebslosigkeit

 

  • Gereiztheit und Unfähigkeit, die eigenen Impulse zu kontrollieren

 

  • Verspannungen, Kopfschmerzen oder Migräne

 

  • Probleme im Bereich von Magen und Darm

 

  • Depressive Verstimmungen

 

Die Probleme und Herausforderungen von Unternehmen im Hinblick auf Burnout

Arbeitgeber sind verpflichtet, für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu sorgen. Man bezeichnet das auch als die betriebliche Fürsorgepflicht. Dem entgegenstehen der permanente Leistungsdruck, den viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsplatz empfinden. Viele Menschen spüren den Zeit- und Konkurrenzdruck am eigenen Leib und arbeiten dadurch noch länger und noch härter. Dazu kommt in vielen Bereichen der dauerhafte Personalmangel und die Notwendigkeit, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Wenn zu dieser Belastung noch die mangelnde Unterstützung durch den Vorgesetzten hinzukommt und unrealistische Leistungsforderungen gestellt werden, ist bei anfälligen Menschen ein Burnout vorprogrammiert.

 

Wie können Unternehmen diese Probleme lösen?

Psychische Probleme und Erschöpfungszustände, wie Burnout, werden heute leider immer noch zu oft stigmatisiert. Das ist der falsche Weg. Da immer mehr Menschen von chronischer Erschöpfung betroffen sind, ist es wichtig, dem Thema eine Plattform zu geben. Burnout muss in Unternehmen thematisiert werden. Sowohl Führungskräfte als auch Angestellte sollten für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden. Ein professioneller und offener Umgang wirkt einer Stigmatisierung entgegen. Dazu ist es wichtig, medizinischen und psychologischen Rat einzuholen und Betroffenen Unterstützung anzubieten. Oft hilft es schon, das Gespräch zu suchen Verständnis zu signalisieren und Unterstützung anzubieten. Unternehmen können aktiv ihre Strukturen und Organisationsabläufe hinterfragen und optimieren.

 

Was wir als Unternehmen gegen Burnout tun

Wir wissen, dass Unternehmen heute eine wichtige Rolle in der Prävention von Burnout innehaben. Oft ist es die berufliche Situation, die Menschen in den Burnout treibt. Deswegen haben wir in unserem Unternehmen wichtige Weichen gestellt, um zur Prävention von Burnout beizutragen. Bei uns sorgen flache Hierarchien dafür, dass kein Machtgefälle aufkommt und ein vertrauensvolles statt ein hierarchisches Miteinander möglich ist. Ein Unternehmen, das offene Diskussionen über alle Hierarchiestufen zulässt, schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Daher war es uns wichtig, in unserem Unternehmen eine Fehlerkultur zu etablieren. Wir lassen Fehler zu, um zu lernen und bestrafen nicht dafür. In einer offenen Kultur geben wir uns gegenseitig Feedback und erlauben uns, daran zu wachsen.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, deren Engagement gesehen und gefördert wird, sind seelisch gesünder. Dazu gehört nicht nur die Anerkennung von Leistung, sondern auch ein Mitspracherecht, ein positives Arbeitsumfeld und eine faire Entlohnung. Zudem sorgen wir für eine angemessene Arbeitsbelastung und übernehmen Verantwortung für die Karriereentwicklung unserer Mitarbeiter. Betriebe können das Thema Burnout im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge und -förderung abdecken. Wir bieten Achtsamkeitskurse an, wie man stressige Phasen bewältigen bzw. damit umgehen kann.

Mit diesem Angebot können wir unseren Mitarbeiten etwas Gutes tun. Weiterhin tragen bei uns Führungskräftetrainings, Coachings und Supervisionsangebote dazu bei, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu stärken. Diese Angebote geben Raum, das eigene Erlebte zu reflektieren und daraus zu lernen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleben die Doppelbelastung von Job und Familie als zunehmende Belastung. Hier unterstützen wir, indem wir familienfreundliche Arbeitszeiten anbieten. Dazu gehört eine Flexibilisierung der Arbeitszeit und die Möglichkeit vom Home Office aus zu arbeiten.

 

Fazit

Burnout betrifft in unserer hektischen und schnelllebigen Gesellschaft leider viele Menschen. Doch wichtig ist, dass wir als Unternehmen viel dafür tun können, dass die eigenen Mitarbeiter gesund bleiben. Wir kümmern uns um die seelische Gesundheit unserer Mitarbeiter und haben Strukturen etabliert, dass es erst gar nicht zum Burnout kommt.