27.03.2023 | Allgemeine Fachbegriffe

Rettungskonzept Absturzsicherung

Nachdem eine Person mit einer Absturzsicherung abgestürzt ist, befindet sie sich zumeist in erhöhter, hängender Lage. Um weitere körperliche Schäden zu verhindern, muss die Person so schnell wie möglich und situationsgerecht gerettet werden. Hier wird das Rettungskonzept spruchreif. Grundvoraussetzung für eine Rettung ist dabei stets geeignetes Rettungsequipment, sowie das entsprechende Fachwissen. Das Rettungskonzept ist Teil eines Sicherheitskonzeptes.

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Fachartikelserie:

Eine Veranschaulichung des Rettungsverfahrens kann auch hilfreich sein, genauso wie die Auflistung externer Beteiligter.

Bewusstloser Mann wird laut einem Rettungskonzept gerettet.

Warum braucht man ein Rettungskonzept?

Der gesetzlich verpflichtende Arbeitsschutz endet nicht bei der Absturzsicherung, sondern beinhaltet auch die Rettung von Personen nach einem Absturz. Wenn ein Mitarbeiter bei der Arbeit in der Höhe abstürzt und bewusstlos ist oder aus anderen Gründen nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu retten, muss schnell gehandelt werden.

Ein gut durchdachtes Rettungskonzept stellt sicher, dass im Ernstfall alle notwendigen basismedizinischen Maßnahmen ergriffen werden können, um den Verletzten zu retten und anschließend medizinisch zu versorgen. Jeder Mitarbeiter sollte wissen, wie er im Notfall reagieren muss und welche Schritte er unternehmen muss, um sich und seine Kollegen zu schützen. Summa summarum schützt ein Rettungskonzept Leib und Leben und ist durch arbeitsrechtliche Bestimmungen für Arbeitgeber verpflichtend zu erstellen.

 

Selbstschutz als Teil des Rettungskonzepts

Bei der Rettung verunfallter Personen, kann impulsives, unüberlegtes Verhalten zu Situationen führen, in der die Retter sich selbst in Gefahr begeben und im schlimmsten Fall selbst gerettet werden müssen. Dies ist natürlich nicht wünschenswert, passiert jedoch in der Aufregung schneller als gedacht. Ein Rettungskonzept hilft allen Beteiligten dabei den richtigen Ablauf einer Rettung einzuhalten und sich selbst entsprechend zu schützen.

 

Was beinhaltet ein Rettungskonzept?

Das Rettungskonzept sollte alle relevanten Faktoren berücksichtigen, wie die Art der auszuführenden Arbeiten, die verwendeten Arbeitsmittel, die jeweilige Absturzsicherung und die zuständigen Mitarbeiter vor Ort. Es sollte auch klar definieren, welche Gefährdungen und zusätzlichen Gefährdungen (zum Beispiel durch Giftstoffe) bestehen, wer im Notfall welche Aufgaben übernimmt (zB Ersthelfer, Notruf) und welche Ausrüstung zur Rettung zur Verfügung steht. Eine Veranschaulichung des Rettungsverfahrens kann auch hilfreich sein, genauso wie die Auflistung externer Beteiligter.

 

Höhenrettung Ausrüstung

Um eine abgestürzte Person, die in einer Absturzsicherung, in der Höhe hängt, zu retten, kommt zum Beispiel folgende ausgewählte Ausrüstung zum Einsatz:

  • Rettungshubgeräte: Sie dienen dazu die abgestürzte Person hochzuziehen oder auch die rettende Person zur abgestürzten Person abzuseilen
  • Höhensicherungsgeräte mit Hubeinrichtungen
  • Flaschenzugsysteme: Ein vormontierter Flaschenzug erspart übermäßigen Kraftaufwand bei der Rettung einer abgestürzten Person
  • Abseilgeräte

Das jeweilige Rettungsgerät wird am Verbindungsmittel und der Anschlageinrichtung angebracht. 

 

INNO TIPP - ACHTUNG:

Ist die Anschlageinrichtung der abgestürzten Person nicht dafür ausgelegt mehrere Personen zu halten, droht Absturzgefahr durch Materialversagen für den Retter, wenn dieselbe Anschlageinrichtung verwendet wird!

In diesem Kontext empfehlen sich Anschlageinrichtungen mit Mehrpersonenprüfung, die gleichzeitig als zuverlässige Absturzsicherung und Rettungssystem verwenden werden können, wie zum Beispiel das Schienensystem TAURUS. Alternativ gibt es auch Anschlageinrichtungen an denen Rettungssysteme, wie Bergeaufsätze, angebracht werden können.

Bewusstloser Mann wird laut einem Rettungskonzept gerettet.
Ein Rettungskonzept definiert die Anwesenheit von 2 Personen.

Ablauf der Rettungsmaßnahmen

Ist ein Kollege abgestürzt und muss gerettet werden, ist dies grundsätzlich eine Ausnahmesituation und eine gewisse Aufregung ist nachvollziehbar und natürlich. Daher ist es umso wichtiger, dass alle Beteiligten über die richtige Vorgehensweise Bescheid wissen. Dies allein erfordert kein Fachwissen, sondern Kenntnis über den Ablauf, der im Rettungskonzept aufgeführt sein soll. 

Die wesentlichen Eckpunkte eines Rettungsprozesses sind 

  • die Gefahrensituation schnell zu erfassen
  • Kontakt mit der abgestürzten Person aufzunehmen
  • umgehend den Notruf zu wählen (und über die Situation genauestens informieren)
  • Rettungsmaßnahmen einzuleiten (dabei auf Selbstschutz achten!) und 
  • erste Hilfe leisten bis die Person an den Notarzt übergeben wird.

Da jede Gefahrensituation unterschiedlich ist, ist es umso hilfreicher, wenn im Rettungskonzept auf Basis einer Gefährdungsbeurteilung alle Infos zum jeweiligen Arbeitsplatz aufgelistet sind. 

 

Fachwissen für die Höhenrettung  

Wie auch beim Einsatz einer persönlichen Schutzausrüstung bzw. Absturzsicherung, ist für die Bedienung eines Rettungsmittels spezifisches Anwenderwissen nötig, um sich selbst nicht zu gefährden und die Voraussetzungen für die sichere Rettung der abgestürzten Person zu schaffen. Dafür gibt es entsprechende Schulungen, die das Wissen zur richtigen Auswahl, Verwendung, sowie zur notwendigen Wartung der Rettungsmittel und zu verschiedenen Szenarien von Rettungssituationen vermitteln. 

Eine häufige Rettungssituation findet sich bei Arbeiten an Fassaden. Wie ein ausgebildeter Höhenretter hier agieren und ein Rettungskonzept ausschauen kann, lesen Sie in unserem Blogbeitrag: Ganzheitliches Rettungskonzept für Arbeiten an Fassaden.

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